In jedem dritten Auto aus zweiter Hand soll nach Schätzungen des ADAC der Kilometerstand geschönt sein. Mit der scheinbar niedrigen Laufleistung wollen Betrüger den Preis in die Höhe treiben.
Da steht es nun, das Wunschauto. Es hat kaum Kilometer auf dem Tacho und ist vergleichsweise günstig. Spätestens in diesem Moment sollten Gebrauchtwagenkäufer skeptisch werden. Denn etwa jeder dritte Gebrauchtwagen in Deutschland hat einen gefälschten Tacho.
Trotzdem gibt es Möglichkeiten, manipulierten Autos auf die Schliche zu kommen.
Sollte Ihnen dieser komisch vorkommen und viel zu wenig Laufleistung im Verhältnis zum Baujahr aufweisen, nehmen Sie sich die Abnutzung von Lenkrad, Fußpedalen und Fahrersitzen genaustens unter die Lupe. Je mehr diese abgegriffen, kaputt oder verschmutzt sind, desto höher kann der Kilometerstand und die Nutzung dieses Gebrauchtwagens liegen.
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Auf Ölwechsel-Aufkleber achten: Auch die Zettel und Aufkleber, die nach Öl- oder Zahnriemenwechsel im Motorraum oder an der A-Säule angebracht werden, geben Hinweise auf die Echtheit der Laufleistung.Wenn das Öl bei 180.000 Kilometern ausgetauscht werden muss und der Tacho 100.000 Kilometer zeigt, stimmt etwas nicht. In der Regel muss Motoröl alle 30.000 Kilometer gewechselt werden. Dass der Tacho zurückgedreht wurde, liegt in diesem Fall nahe.
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In einzelnen Fällen kann auch ein Einsehen des Motors entscheidend sein. Allerdings pflegt jeder sein Auto auf seine Weise und deshalb sind die Abnutzung und das Einsehen des Motors keine 100-prozentige Sicherheit zur Überprüfung der Echtheit des Kilometerstands.
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Ist Ihr ausgewählter Gebrauchtwagen mit einem digitalen Tacho ausgestattet, können Sie auch diesen auf Echtheit überprüfen lassen.
Hier können Sie mithilfe des Steuergerätes ermitteln, auf was sich der tatsächliche Kilometerstand beläuft. Da das Steuergerät die gelaufenen Kilometer speichert.
Auch der Motor des Gebrauchtwagens speichert den Kilometerstand ab. Lassen Sie diesen bei einer zu geringen Laufleistung überprüfen, bevor Sie sich entscheiden.
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Einen Blick ins Inspektionsheft werfen! Ein lückenlos geführtes Serviceheft listet in der Regel alle Reparaturen und Hauptuntersuchungen auf – inklusive Kilometerstände. Besitzt der Verkäufer kein Inspektionsheft, sollte er mindestens HU-Berichte oder Reparatur-Rechnungen vorweisen können. Andernfalls ist von einem Kauf abzuraten.
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Der Anruf beim Vorbesitzer kann das Geheimnis hinter dem Kilometerstand lüften. Der auskunftsfreudige Vorbesitzer gibt gerne Auskunft!
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Gebrauchtwagen checken lassen! Interessenten sollten auf einen Gebrauchtwagencheck bestehen, wenn der Verkäufer keine Gebrauchtwagen-Garantie vorweisen kann. Werkstätten, der ADAC oder Prüforganisationen wie Dekra und TÜV bieten solche Inspektionen an. Begutachtet werden unter anderem Innenraum, Motor und Getriebe, Abgas- und Bremsanlage, Unterboden sowie Räder und Achsen. Ob der Zustand des Fahrzeugs zum Kilometerstand passt, lässt sich relativ zuverlässig ermitteln.
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Zum Schluss sollten Sie unbedingt noch eine Probefahrt mit dem Gebrauchtwagen machen. So können Sie vielleicht noch die einen oder anderen Mängel am Motor etc. feststellen.
Sollten Sie dennoch unsicher sein und ein mulmiges Gefühle beim Gebrauchtwagenkauf haben, so rate ich Ihnen einen professionellen Autokaufbegleiter zu engagieren.
Wir prüfen nicht nur die Echtheit der Kilometerleistung, sondern decken mögliche Vorschäden auf, übernehmen für Sie die oft unangenehme Preisverhandlung und begleiten Sie bis hin zur Zulassung.
Und das beste dabei, das Honorar wird in den meisten Fällen aus der Preisverhandlung kompensiert, d.h. der Service ist für Sie nahezu kostenfrei!